Hierbei geht es um die entscheidende Frage „Wer bewegt wen?“, das heißt, wer bestimmt tatsächlich Tempo und Richtung?
Die Basis für konzentriertes und losgelassenes Arbeiten wird geschaffen. Ideal als Vorbereitung vor jedem Reiten, Longieren, Hand- und Bodenarbeit.
Haben Sie schon einmal bemerkt, wie oft sie sich von ihrem Pferd bewegen lassen? Das passiert oft für uns völlig unbemerkt. Das Pferd aber weiß dann genau, in welchen sozialen Status
es uns einzuordnen hat. Traut das Pferd dem Menschen die Führung nicht zu, wird es sich auch im Ernstfall nicht vom Menschen leiten lassen, sondern selbst die Führung übernehmen.
Das bedeutet, dass wir ganz klar Position im Umgang mit unserem Pferd beziehen müssen. Dies beginnt nicht erst, wenn wir auf dem Platz oder in der Halle sind, sondern es ab dem Moment,
wenn wir an unser Pferd herantreten.
Dabei soll nicht Dominanz demonstriert werden, sondern wir wollen unserem Pferd zeigen, dass wir souverän die Führung übernehmen können und dass es sich in jeder Lebenslage auf uns verlassen kann.
"Jedes Pferd hat ein Recht darauf geführt zu werden!" (Zitat M. Geitner). Geübt wird dies mit durchdachten Führübungen, in denen der Pferdeführer lernt, zu jeder Zeit Position zu beziehen.
Dadurch, dass das Pferd mit den Augen der gelben Fahne folgt, wird das schnellere Hin- und Herschalten zwischen den Gehirnhälften erhöht. Es handelt sich um eine hochkoordinative Aufgabe, welche die Gleichmäßigkeit der Reizaufnahme zwischen den Hirnhälften fördert. Dadurch erfolgt eine bessere Verknüpfung zwischen der „logischen“ linken und der „emotionalen“ rechten Hirnhälfte.
Zudem wird dem Pferd ermöglich leichter mechanisch im Atlanto-Axialgelenk hin- und herzuschalten und sich somit besser links oder rechts zu stellen. Die Fahnenarbeit kann immer wieder in das Training mit eingebaut werden. Sie dient als Grundlagenarbeit, die sich auch positiv auf die Konzentration in der nachfolgenden Arbeit auswirkt.